Die Trachtenpuppensammlung
Sie sind zwar nur 60 cm groß, aber sie haben alles, was die Watzenborner Tracht ausmacht: Gestrickte Strümpfe mit gestickten Strumpfbändern, mehrere Unterröcken und einen geschmückten Rock mit Schürze, Motzen und Dreieckstuch. Selbst die unter der Schürze versteckte Tasche darf nicht fehlen!
Die Kleidung der Puppen wurde von Trachtenschneiderinnen aus dem gleichen Material und in der gleichen Technik wie die der „großen“ Vorbilder gefertigt. Die Puppen vermitteln uns auf diese Weise, welche Bestandteile einst zur Tracht gehörten!
Eine Erinnerung an die Tracht in jedem Haus
"In vielen Häusern, in denen die Großmutter Tracht trug, oder noch trägt, steht heute eine halbmetergrroße Puppe im Glaskästchen" schrieb 1984 die damalige Leiterin des Butzbacher Museums, Elisabeth Johann. "Oft werden originale, geerbte Trachtstoffe, Bänder und Perlen für diese Puppe zur Verfügung gestellt". Diese Puppen hätten für die Dorfbewohner starken Symbolcharakter.
"Platte" und "halblange" Tracht
Die meisten Puppen wurden in der älteren "platten" Tracht in dunklen Farben mit reich geschmückten Schürzen und mit Dreieckstuch eingekleidet. Zwei Puppen (hier rechts im Bild) tragen jedoch die modernere "halblange" Tracht, in helleren Farben und einem blusenähnlichen Oberteil mit Spitzenkragen. Auch reich geschmückte Bräute, besonders die mit Hüttenberger Brauttracht, stellte man gerne in die Vitrine.