Zigarrenformen aus einer Watzenborn-Steinberger Zigarrenfabrik
Holz, Anfang des 20. Jahrhunderts, Heimatmuseum Pohlheim
Die Zigarrenformen wurde in einer der Watzenborn-Steinberger Zigarrenfabriken verwendet.
In die tieferen länglichen Vertiefungen der Form (links) wurden die sog. Wickel gelegt. Ein Wickel bestand aus der Einlage (kleine Tabakblatt-Stücke, Reste) und dem sog. Umblatt. Die Kunst war, die richtige Menge Einlage zu verwenden und eine regelmäßige Form zu wickeln. Nicht gelungene Wickel wurden vom Zigarrenmeister wieder auseinander genommen und die Arbeit musste von vorne beginnen.
Die zwei Teile der fertig bestückten Holzformen wurden zusammengefügt, dabei griffen die herausstehenden Dübel (oben rechts) in die Löcher (oben links). Zehn dieser Formpaare wurden dann in eine Presse eingespannt. Nach einigen Stunden wurden die Wickel aus der Presse entnommen.
Der nächste Arbeitschritt war das Umhüllen der Wickel mit dem Deckblatt. Dieser Schritt konnte auch in Heimarbeit gearbeitet werden. Die Wickel und die kostbaren Deckblätter wurden dazu von der Fabrik abgeholt und am nächsten Tag die fertigen Zigarren zurückgebracht. Bezahlt wurde nach fertigen Zigarren.