Hersteller von Souvenir- und Trachtenpuppen

Puppenmacher aus dem Grödnertal

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Nachfolger L. und R. Baitz, Bregenz

Die „Baitz-Puppe“, bekannt für ihren niedlichen Kussmund und die hochwertige Verarbeitung, war bis in die 60er Jahre ein begehrtes Souvenir. Die österreichische Herstellerfirma „L. & R. Baitz Nachfolger“ wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von ehemaligen Mitarbeitenden der Gründer Lilli und Roman Baitz in Bregenz ins Leben gerufen.

Das „L“ im Firmennamen steht für die Künstlerin Lilli Baitz, das „R“ für ihren Ehemann, den Kaufmann Roman Baitz (1887-1930). Lilli Baitz wurde in Aussee als Tochter einer wohlhabenden jüdischen Familie geboren und absolvierte ihre Ausbildung in xx, xx und Wien.
1911 gründeten sie und ihr Mann in Berlin das „Wiener Kunstgewerbeatelier Lilli“. Das Atelier erlangte großen Erfolg mit lebensgroßen Puppen für Schaufensterdekorationen in großen Warenhäusern in Hamburg, London und Übersee.
Nach dem frühen Tod ihres Mannes 1930 kehrte Lilli Baitz nach Aussee zurück und lebte dort mit ihrer Freundin und Mitarbeiterin Paula Schmidl. Das Berliner Atelier übergab sie an ihre Vertrauten Gudrun Schemell und Paul Friedel, die trotz der „Arisierung“ 1938 weiterhin für das Unternehmen arbeiten konnten. Lilli Baitz blieb im Hintergrund die kreative Kraft des Unternehmens. Als die „Reichsbahnzentrale für den Deutschen Reiseverkehr“ das Potenzial ihrer Produkte entdeckte, wurde das Atelier zum kriegswichtigen Betrieb erklärt.

Als Jüdin war Lilli Baitz zunehmend Repressionen ausgesetzt. Nach einem Hinweis auf eine bevorstehende Deportation im August 1942, nahm sie sich am Vorabend im Alter von 67 Jahren das Leben.

 1946 wurde das Atelier von Gudrun Schemell, Paul Friedel und Paula Schmidl in Bregenz neu gegründet.

Mit der „Baitz-Puppe“, einer kleinen Souvenir-Trachtenpuppe, schuf das Unternehmen in den 50er und 60er Jahren einen international bekannten österreichischen Markenartikel und begehrtes Sammlerobjekt.

Die Trachtenpuppen der Bayrischen Nothilfe

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HE Wilhelm - Engel-Puppen

Mönchröden bei Coburg ist seit dem 19. Jahrhundert ein Zentrum der Puppenmacherei. Daher ist es wenig überraschend, dass auch hier, im „bayrischen Puppendorf“, bereits ab den 50er Jahren, mit dem Aufkommen des Tourismus, Trachten- und Souvenirpuppen produziert wurden.

In den fünfziger Jahren begannen Heinrich und Emilie Wilhelm in ihrer Mönchröder Schreinerwerkstatt mit der Herstellung von Schwarzwaldpuppen. Unter dem Firmennamen „HE Wilhelm“ erweiterten sie im Laufe der Jahre ihr Sortiment um weitere Trachten aus Deutschland und den Nachbarländern. Nach dem Tod der Gründer führten die Tochter Sonja und ihr Mann das Geschäft weiter, bis sie 2001, beide über siebzig, in den Ruhestand gingen.

Die Modelle von HE Wilhelm wurden von der Firma Engel-Puppen übernommen und sind heute als „Wilhelm-Trachtenpuppen-Kollektion“ noch immer erhältlich. Auch die Firma Engel-Puppen blickt in ihrem Ursprung auf eine lange Tradition in Mönchröden zurück. 1896 gründeten der Buchhalter Edmund und seine Frau Emilie Knoch die erste von vielen Puppenfabriken in Mönchröden, die 1976 von Helmuth Engel übernommen wurde. Seitdem trägt sie den Namen Engel-Puppen.

Die Firma Schmider aus dem Schwarzwald

Friedel aus dem Hochschwarzwald, Marianderl aus Berchtesgaden, Rita aus Überlingen und Conny aus dem Spreewald – sie alle stammen von der Firma Schmider, deren Geschichte mit einer Sattlerei im Schwarzwald begann.

1892 gründete der Sattler Johann Schmider in Hausach im Kinzigtal, einen Handwerksbetrieb für Kleinlederwaren. Nach der Herstellung von Patronentaschen gelang der wirtschaftliche Durchbruch mit der Produktion von Hosenträgern. Vor dem Ersten Weltkrieg waren bereits 120 Menschen bei Schmider beschäftigt.

1924 verunglückte Johann Schmider tödlich, und sein Sohn Anton übernahm das Unternehmen. Anton begegnete wirtschaftlichen Schwierigkeiten mit Innovationen: Als Hosenträger nicht mehr gefragt waren, begann der Betrieb nach der Währungsreform mit der Produktion von Gürteln.

Anfang der 50er Jahre knüpfte Schmider Kontakte zur Touristikbranche und startete 1951 mit der Herstellung von Souvenirpuppen, die von Anton Schmiders Frau, Maria, entworfen wurden.

Bald war Schmider der führende Hersteller von Souvenirpuppen in Größen von 8 bis 80 cm. Später kamen Marionetten, Bären und Dirndlkleidung hinzu. In der Blütezeit beschäftigte das Unternehmen bis zu 160 Mitarbeiter, vorwiegend Frauen. Ende der 80er Jahre setzten wirtschaftliche Probleme und schrumpfende Absatzmärkte dem Unternehmen zu, und 1992 musste es Konkurs anmelden. Die Schmider-Puppen sind jedoch nach wie vor begehrte Sammlerobjekte.

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Schneider Trachtenpuppen, Neustadt bei Coburg

Firma Walter Schneider, Neustadt bei Coburg

Die Firma Walter Schneider in Neustad bei Coburg ist nach eigenen Angaben auch der Hersteller der „Original Schneider Trachtenpuppen“. Schneider produziert seit 1928 in Neustadt bei Coburg Puppen, zu Beginn und Ende der Souvenirpuppenproduktion konnte leider keine Angabe gemacht werden. Heute liegt der Produktionsschwerpunkt auf hochwertigen Puppen mit handbemalten Porzellanköpfen.

Stoll-Puppen

Über den Hersteller der Stoll Puppen ist mir leider noch nichts bekannt.

Bekannt ist, dass die Firma Stoll Puppenkörper von Schildkröt und dessen Konkurrent Cellba verwendete und sie - für Souvenirpuppen - auffällig aufwändig und qualitätvoll einkleidete. Ein Erkennungszeichen sind die Herzapplikationen auf den Unterhosen in Höhe der Knie.

Schildkröt-Puppen

Viele Puppenfabriken verwendeten Puppenkörper der Firma Schildkröt

Die Schildkröt Puppen GmbH wurde 1896 in Mannheim von der Firma „Rheinische Gummi- und Celluloidfabrik“ gegründet. Der Name „Schildkröt“ nahm Bezug auf das neue Material Celluloid, das als besonders robust und innovativ galt – ähnlich dem Panzer einer Schildkröte. 1912 begann das Unternehmen, Puppen aus Celluloid herzustellen, was eine wahre Revolution in der Puppenproduktion darstellte. Celluloid war stabil, wasserfest und lies sich leicht und günstig zu Puppenkörpern verabeiten. Ab den 1920er Jahren erweiterte Schildkröt das Sortiment und begann, Puppen mit beweglichen Gliedmaßen zu produzieren. Nach dem Zweiten Weltkrieg etablierte sich die Firma als führender Puppenhersteller. In den 1950er Jahren begann Schildkröt, Trachten- und Souvenirpuppen für den wachsenden Tourismussektor zu fertigen. In den 1960er Jahren setzte das Unternehmen verstärkt auf neue Materialien wie Tortulon, das weniger empfindlich und feuerbeständiger als Celluloid war. Schildkröt belieferte viele Trachten- und Souvenirpuppenhersteller mit Puppenkörpern. Besonders das Modell „Ursel“, ab 1954 aus Tortulon gefertigt, wurde häufig von anderen Fabriken verwendet und mit Trachten oder als Souvenirpuppe eingekleidet.