Souvenir- und Trachtenpuppen

Eine Ausstellung im Heimatmuseum Pohlheim, Dezember-Januar 2024/25 – und hier digital


Über diese Ausstellung

Souvenir- und Trachtenpuppen wecken Erinnerungen an vergangene Zeiten: An Reisen in die Berge oder an die See, an Veranstaltungen und an alte Bekleidungstraditionen. Es ist ihre menschenähnliche Gestalt, die diese Erinnerungen so lebendig erscheinen lässt.


Diese Puppen sind kein Spielzeug – ihre Welt sind die Vitrinen und Regale. Wir haben sie herausgenommen: Über hundert Souvenirpup-pen aus unserem eigenen Bestand sowie von privaten Leihgebern können Sie in dieser Ausstellung sehen!

Dazu kommen die großen Trachtenpuppen in überwiegend Watzenborner Tracht, die Sie im benachbarten Trachtenpuppenzimmer finden.
Eine eigene Kategorie sind die Puppen, die in traditionellen regiona-len Techniken gefertigt sind: Die hölzerne Puppe aus dem Grödnertal, die japanischen Daruma oder die aus Tüchern gewickelten Motankas aus der Ukraine.

Begriffsbestimmung: Trachtenpuppen - Souvernirpuppen

Eine Trachtenpuppe ist mit einer exakten Miniatur der Tracht einer geo-graphischen Region bekleidet. Dazu gehören auch unsichtbare Teile wie Unterkleidung und Zubehör.
Häufig werden diese Puppen von professionellen Trachtenschneiderinnen bekleidet, die dabei das gleiche Material wie in der Trachtenschneiderei verwenden. Details werden meist aufwändig von Hand gefertigt.

Souvenirpuppen werden meist in großer Stückzahl industriell gefertigt. Charakteristische Bestandteile der Tracht sind stark reduziert. Die Klei-dung ist einfach verarbeitet, häufig wird geklebt statt genäht, bedruckt statt bestickt.

Ein bisschen Geschichte

Tracht & Trachtenpuppe

Trachtenpuppen gibt es, seitdem es Trachten gibt.

Ihre gemeinsame Geschichtebeginnt nach der französischen Revolution, mit der Aufhebung der  strengen Kleidervorschriften.
Nach 1792 entwickelten Bürgertum und Bauernstand mitzunehmendem Wohlstand ein neues Selbstbewusstsein.

Das zeigte sich auch inder Kleidung: Es entstanden die regionaltypischen Formen der bäuerlichen Kleidung, die wir heute als  „Tracht“ kennen.Landesherren des späten 18. Jahrhunderts nutzten Trachtenpuppen um sich ein Bild von ihren Untertanen zu machen.

Künstler der Romantik machten Trachten durch ihre Malerei populär. Ab 1900 wurden Trachtenpuppenauf Weltausstellungen gezeigt und in Museen ausgestellt. In den 20er Jahren und in der Zeit des Nationalsozialismus nutze man sie für die Propagierung einer „nationalen kulturellen Identität“.

Die 1960er Jahre bescherten der Trachtenpuppe eine Renaissance: Als Erinnerung an die Tracht des eigenen Dorfes oder der eigenen Familie erhielt sie ihren Platz in einer Vitrine im Wohnzimmer.

Souvenirpuppe & Tourismus

Das Aufkommen von Souvenirpuppen hängt mit der Entwicklung des Tourismus ab den 50er Jahren zusammen. Mit dem Zug oder dem Fahrrad ging es an die See, später mit dem Auto weiter in den Süden. Mit zunehmender Reichweite der Ferienflieger erweiterte sich auch das Spektrum an Herkunftsgebieten von Souvenirpuppen.

Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert legte dafür die Grundlagen: Die Eisenbahn gab immer mehr Menschen die Möglichkeit zu reisen. Gleichzeitig wurden neue Produktionsverfahren entwickelt, mit denen Puppenkörper kostengünstig und in größeren Mengen hergestellt werden konnten.

In den 50er Jahren wuchs die Zahl von Firmen, die Souvenirpuppen in größeren Stückzahlen fertigten. Die Produktionszentren befanden sich in den traditionellen Puppenregionen rund um Coburg und in Thüringen sowie neu im Schwarzwald.

Früh wurde das Potential von Souvenirpuppen in Tracht als Werbeträger erkannt. Besonders bekannt sind die Schwarzwaldpüppchen mit den roten Bollenhüten. Die Hessentagspüppchen setzten diese Tradition fort.

Frühe Sammlungen und Museen

Sammlung Amalie

1905 schenkte die Industriellengattin Alwine Arnold (1848–1907) ihre Puppensammlung dem Kulturhistorischen Museum Magdeburg. Warum sie gesammelt hat, können Sie hier nachlesen!

Schwesternschaft des Deutschen Jungordens

1929 wurden 400 Puppen auf die Reise in alle Winkel Deutschlands geschickt. Zurück kamen sie gekleidet in den Trachten der Regionen. Rund 200 Puppen sind heute in Museen erhalten

Die Trachtenpuppen von Coburg-Neustadt

Das Museum in der Puppenstadt Coburg hat einen besonderen Schatz: xxx Trachtenpuppen, die von Coburg in die Welt geschickt wurden, um mit Trachten zurückzukommen.

Dies ist die Überschrift

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Trachtenpuppen im Heimatmuseum

Eine ganze Tracht auf 60 Zentimetern

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Souvenir bedeutet Erinnerung

Souvenirpuppen sind ein beliebtes Reiseandenken, weil sie auf anschauliche Weise an die Kultur eines besuchten Ortes erinnern.

Sie sind im diplomatischen Dienst, bringen Glück oder halten die Frühstückseier warm!

Lernen Sie unsere Puppen "mit einem Job" kennen!

Schon früh wurde die Werbekraft von Trachtenpuppen erkannt. Schwarzwald, Hessentag

Seit dem Hessentag in Eschwege 1971 gibt es nicht nur ein Hessentagspaar, sondern auch eine Miniaturversion, die als Eintrittskarte und Erinnerung an das Fest der Hessen dient.

Wer hat´s gemacht?

Wer waren und sind die Hersteller der Trachten- und Souvenirpuppen?

Die alten Puppenzentren in Thüringen spielten auch hier eine Rolle. Aber auch manch Unternehmer sah zu Beginn der 50er Jahre eine Chance auf neue Märkte.

Bunte Vielfalt

Andere Formen auch in Tracht

Majolika, Zinnfiguren, Plastikfiguren aus dem Ü-Ei. Die Welt der Trachtenfiguren ist vielfältig und bunt!

Sorgenkinder

Probleme mit dem Material der Souvernirpuppen

Die Verwendung von Kunststoffen stellt die Museen und Sammlungen vor besondere Herausforderungen.